Breslau. Polen gegen Tschechien, dass war das ein Teil des Finales in der Gruppe A bei der diesjährigen Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Am Ende stand ein 1:0 für Tschechien zu Buche. Das Tor und damit den Viertelfinaleinzug zementiert hat Petr Jiracek.
Es war heiß herbeigesehnt in unserem regennassen Nachbarland, die Polen wollten zeigen, dass sie in ihrem ersten „Finale“ bestehen konnten. Ohne den Star des FC Arsenal, Tomas Rosicky, mussten die Tschechen im Regen von Warschau gegen den Co-Gastgeber Polen antreten. Am Ende konnten nur die Tschechen jubeln.
Sehenswerter Fallrückzieher zu Beginn
Die erste Hälfte begann sehenswert mit einem Fallrückzieher von Dudka in der zweiten Minute. Beide Mannschaften zeigten von Beginn an, dass es um alles ging. Die Tschechen stellten sich nicht hinten rein und hofften auf ein Unentschieden, sondern begannen ebenso offensiv, wie es das Team von Francisek Sumda tat. Die Polen hatten mehr Chancen auf Ihrer Seite, konnten sie aber nicht in ein Tor verwandeln. Die Tschechen unterdessen zeigten ihre Schwäche abermals, trotz des leicht höheren Ballbesitzes können sie das runde Leder nicht halten und verlieren ihre Zweikämpfe.
Regen prasselt unaufhörlich nieder
Die Torschüsse waren auf der Habenseite der Polen, doch weder Kopfbälle noch ein Hammer aus der zweiten Reihe von Sebastian Boenisch (22.) konnten den Weg an Petr Cech vorbei ins Tor finden. Doch auch das Team um den Keeper des Champions League Siegers hatte einige Chancen, wenn es auch eher vor dem tschechischen Tor brannte und vor dem polnischen nur glühte. Der Regen von Donezk schien auch in Warschau angekommen zu sein. Es prasselte auf die Spieler nieder und die heiße Atmosphäre im Stadion wurde vom donnernden Gebrüll des Himmels gestört.
Ab der 25. Minute wurde das Spiel ruhiger und ausgeglichener. Vor allem zwischen den Strafräumen agierten die beiden Teams nun und das Offensivspiel der Polen nahm an Gefahr ab. Sie ließen immer mehr die Tschechen kommen und versuchten sie in eine Falle zu locken. Auch wenn die polnischen Spieler um Robert Lewandowski den Willen zeigten zu gewinnen, so konnten sie ihn nicht mit ihren Füßen auf dem Feld zeigen. Pünktlich zur Halbzeit ließ auch der polnische Regen nach.
Beide Teams müssen nun siegen, um weiterzukommen
Der Beginn der zweiten Halbzeit war gekennzeichnet durch ein Tor. Allerdings nicht in diesem Spiel, sondern im Parallelspiel zwischen Griechenland und Russland. So mussten nun biede Teams alles auf eine Karte setzen um den Weg in das Viertelfinale antreten zu können. Diese Karte hieß nun Sieg. Die Tschechen begannen schwungvoller und hatten unter anderem durch Limbreski eine Chance (54.), die er knapp am Tor der Polen vorbeisetzte und nur das rechte AUßennetz treffen konnte. Die Polen verfielen, ähnlich dem Spiel gegen die Griechen, auch in eine Ruhephase in der zweiten Hälfte. Auch die Auswechselung von Polanski (56.) konnte erst einmal nicht viel bewirken.
Jiracek trifft zum rettenden 1:0 und wird zum Helden von Breslau
Die Tschechen kamen immer weiter und gefährlicher an das Tor der Polen. Diese begannen immer mehr kleinere Fouls, die auch zu gefährlichen Freistößen führten. In der 64. Minute konnte Tyton in allergrößter Not retten. Bis zur 70. Minute konnten beide Mannschaften nicht an die starke Offensivleistung anknüpfen, die sie in den ersten 45 Minuten darboten. In der 72. Minute konnte Jiracek die Tschechen erlösen. Ein Fehlpass von Murawski im Mittelfeld konnten die Tschechen erobern und stürmten auf das Tor zu. Mit rechts zog er auf das Tor ab. Tyton konnte den Fehler nicht ausbügeln und musste hinter sich greifen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mannen von Michal Bilek als Gruppenerster im Viertelfinale.
Die Nerven lagen blank, das war nicht nur im Spiel ersichtlich. Auch die Spieler gerieten nun aneinander. Doch die Polen konnte nichts machen. Die Versuche einen Treffer zu erzielen, scheiterten an dem mangelnden Abschluss oder am starken Petr Cech. In der 94. Minute rettete Kadlec das Weiterkommen auf der Linie.
Tschechen jubeln
Am Ende konnten die Tschechen jubeln und die Polen nur weinen. Auch bei der zweiten EM-Teilnahme müssen sie ohne einen Sieg ihre Koffer packen. In diesem Spiel hat man sehen können, dass eine starke Halbzeit nicht ausreicht. Gegen Griechenland konnten sie nur über 45 Minuten überzeugen, ebenso gegen Russland und eben in diesem Spiel. Der erste Gastgeber und viel gehandelte Geheimfavorit ist damit ausgeschieden.