40 Jahre ist es nun schon her. Auf den heutigen Tag genau sind es 40 verdammt lange Jahre. Am 8. Mai 1974 gelang dem 1. FC Magdeburg die größte Sensation, ja der größte Erfolg der DDR und der Vereinsgeschichte. Im De Kuip schlugen die Elbstädter im Finale des Europapokals der Pokalsieger den AC Mailand sensationell mit 2:0.
Sie waren nicht der einzige Klub aus der ehemaligen DDR, der in ein Europapokalfinale einzog – auch Lok Leipzig schaffte es in den 1980er Jahren – doch sie waren die Einzigen, die den Titel auch wirklich holten. Und das auch noch mit einer Elf, die vollständig aus dem damaligen Bezirk Magdeburg kam. Das war selbst damals ungewöhnlich und vorher auch nur einmal in der Saison 1966/67 der Fall, als Celtic Glasgow im gleichen Wettbewerb mit einer „Lokalauswahl“ siegreich war.
1974 war es auch, als die DDR-Auswahl die westdeutsche Nationalmannschaft dank eines Tores vom Magdeburger Jürgen Sparwasser mit 1:0 bezwang. Immerhin die einzige Turnierniederlage des späteren Weltmeisters.
Damals ging es nicht nur für den blau-weißen Klub von der Elbe hoch her, sondern auch für einen Magdeburger ganz persönlich: Martin Hoffmann. Er ist der einzige Spieler, der bei den beiden Sensationen 1974 und zwei Jahre später auch beim Goldmedaillengewinn in Montreal dabei war.
Er sollte auch in den darauffolgenden Jahren noch große Erfolge mit dem FCM feiern. So wurde der Angreifer noch mehrmals Pokalsieger und war Dauergast auf der europäischen Bühne. Aber nicht nur in der Vergangenheit spielt Hoffmann eine Rolle in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.
Jahrelang war er nahezu ununterbrochen Nachwuchstrainer beim Klub und hat die bittere Zeit nach der Wende hautnah miterlebt. Da war der generelle Abstieg des Magdeburger Fußballs in die Niederungen der Ligenpyramide, die Insolvenz kurz nach der Jahrtausendwende aber auch der grandiose Sieg gegen den FC Bayern München im DFB-Pokal 2000/2001.
Auch das ist schon lange her. Aktuell kämpft der FCM um die Rückkehr in den Profifußball. Die Strukturen sind nie anders gewesen, das Stadion hochprofessionell und sogar für Länderspiele geeignet. Doch der Sprung in den bezahlten Fußball wollte einfach nicht gelingen. Auch in der laufenden Saison mussten sie sich der kleinen Konkurrenz aus Neustrelitz geschlagen geben.
Ab dem Sommer hat auch aus diesem Grund ein neuer Mann an der Seitenlinie das Sagen. Der frühere BAK-Coach, der Hoffenheim 2012 aus dem DFB-Pokal warf, kommt aus dem Nachwuchsbereich von RB Leipzig. Der junge Fußballlehrer soll das schaffen, wovon die ganze Stadt träumt. Die Rückkehr in den bezahlten Fußball. Er soll dafür sorgen, dass die guten, die positiven, die großartigen Erfolge und Schlagzeilen wieder nach Magdeburg zurückkehren. Das in 40 Jahren nicht nur an den Europapokalsieg 1974 gedacht werden kann, sondern auch an die Aufstiege bis in die Bundesliga oder gar die Rückkehr nach Europa. Wünschenswert ist diese kleine Utopie und die Basis ist da. Es liegt nun an den vermeintlichen Machern, darauf auch ein erfolgreiches Haus zu bauen.