Amateurfußball at its best

Samstagnachmittag, 15 Uhr. Nein, ich habe mich nicht auf den Kampf um die Europa-League-Plätze oder gegen den Abstieg aus der Bundesliga vorbereitet. Nein, am vergangenen Samstag habe ich mal wieder dem puren Amateurfußball gefrönt.

In Magdeburgs Stadtoberliga ging es hoch her. Der Tabellenführer Roter Stern Sudenburg empfing den Letzten SKV Meridian. Es versprach von vornherein ein Torfestival zu werden, immerhin hatte der SKV noch keinen einzigen Punkt ergattern können und vor dem Spiel fast 100 Gegentore bekommen.

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Schnell wurde mir klar, dass die Freizeitkicker zwar Ideen hatten, doch die Umsetzungen dieser haperten. Aber dafür ist es noch echter Fußball, dachte ich mir. Immerhin habe ich jeden Kommentar auf dem Platz auch daneben gehört. Schnell dachte ich mir, dass auch Xherdan Shaqiri mal kurz in Magdeburg vorbeigeschaut hatte, wobei die Nummer 4 dann doch nur so aussah wie der kleine Schweizer.

Ein Carsten Jancker im Sudenburger Trikot traf leider nicht das Tor und zur Halbzeit stand es – so ganz anders als von mir erwartet – nur 1:0 für den Gastgeber. Doch man kann nicht immer ein Halbfinale wie bei der WM 2014 zwischen Deutschland und Brasilien. Die Frage war nun: Spielen sie es locker runter oder setzen die Hausherren noch einen drauf? Sie taten letzteres. Und aus dem mauen Spiel der ersten 45 Minuten entwickelte sich wirklich ein Torfestival. 8:1 stand es beim Abpfiff. Da hatte dann David Neumann drei Tore gemacht und Kenny Kreiser sowie Andreas Gerlach zwei.

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Kurz vor dem Schluss waren die Spielereignisse in der Tat nebensächlich. Bei 6:0 macht man ja auch nicht mehr so viel. Vielmehr amüsierten mich die immer wieder auftretenden Wortgefechte zwischen dem langen Abwehrrecken (er sah aus wie ein junger Jens Todt) der Gäste mit dem kleinen Assistenten an der Seite. Die Abseitsfalle des SKV wollte nämlich nicht so ganz funktionieren wie er es wollte. Dumm nur, dass es auch ausgerechnet der SKV-Todt war, der immer wieder das Abseits auflöste.

Aber egal, wie das Spiel endete und wie lustig man sich manchmal machen kann (das ging ja auch gut beim Fall des Baum-Boateng in der Champions League), sie alle verdienen großen Respekt für das Aufreiben in den Niederungen des deutschen Fußballs. Schon allein als ich das Aneinanderschlagen von Knieschonern gehört hatte, wurde mir beinahe schlecht. Und: Besser als die Spieler am Samstag auf dem Platz bin ich keineswegs. Zeit, um das durchzuziehen habe ich auch nicht. Also großen Respekt an die zahlreichen Amateurkicker in Deutschland!